Foteini
Kürzlich wurde Klausi von ein paar seiner Freunde gefragt, was diese Tierschützerin namens Foteini Mandalianou, von der schon mehrfach träumte, so besonders macht.
Seine erste Antwort kam direkt und aus tiefstem Herzen:
„Sie ist eine unglaublich starke Frau mit einem riesigen Herzen!“
Dennoch kannte er ihren Tagesablauf nicht und ging, nach einem langen Gespräch mit seinen Freunden über den Auslandtierschutz, mit dem Kopf voller Fragen zu Bett.
Wie so oft, sollte er diese im Traum beantwortet bekommen – es wurde eine Traumerfüllte Nacht.
So träumte er, wie Foteini täglich einige Hunde und Katzen bei sich zuhause versorgt und zweimal täglich zu ihrem privaten Shelter fährt, um dort noch einmal weitere etwa 100 Hunde zu versorgen. Zwinger werden gereinigt und mit frischen Decken oder Teppichen ausgelegt, Hunde geknuddelt, gefüttert und mit frischem Wasser und evtl. Medikamenten versorgt.
Viele dieser Hunde wurden als Welpen auf der Müllkippe, auf der Straße oder am Städtischen Fuhrpark entsorgt und hätten ohne ihre Hilfe keine Überlebenschance gehabt. Manche wurden auch direkt bei ihr am Gehege ausgesetzt. Andere Hunde fing sie ein, weil sie krank waren und Hilfe benötigten oder aber mit dem Leben auf der Straße nicht zurechtkamen. Viele arme Seelen, mit ähnlichen Geschichten …
Täglich führt ihr Weg an einer Müllkippe entlang, um eine alte Hündin – Angira – zu füttern, die schon seit einigen Jahren dort lebt. Durch Kastrationen und Vermittlungen der Müllkippen-Hunde ist dort zum Glück mittlerweile einigermaßen Ruhe eingekehrt – dort lebten einmal etwa 60 Hunde.
Zudem füttert sie täglich Straßenhunde, bzw. die Hunde der umliegenden Schäfer und versorgt sie ggf. mit Medikamenten, da diese sich nicht besonders gut um das Wohlergehen ihrer Tiere kümmern. Sie unterstützt, wo sie kann mit Kastrationen und hilft so, das Leid -so gut es ihr möglich ist- einzudämmen.
Tagtäglich erlebt sie traurige Geschichten und sie kann gar nicht so viel helfen wie sie gerne möchte …
Klausi träumte und träumte und träumte …
Er träumte von Welpen, die gerade wieder auf der Müllkippe ausgesetzt wurden, er träumte von unzähligen Tierarztbesuchen, er träumte und träumte und träumte.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich wie erschlagen. Er hielt Karma-Klaus – seinen grünen Plüschhund mit den orangefarbenen Ohren und der Klugscheißerbrille auf der Nase – fest in seinen Armen. Wie nach jeder traumreichen Nacht fing Karma-Klaus zu leuchten an und verströmte seinen unverkennbaren Duft nach frischem Pansenpups.
„Wie schaffte diese Frau das nur?“ Die einzige Hilfe, die sie hatte, kam von ihrem Mann und ihrem wundervollen Sohn.
Tagtäglich vor solchen Aufgaben zu stehen konnte der kleine Klaus sich nicht mal im Traum vorstellen.
Plötzlich kam der Elan zu ihm zurück und er sprang wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett. Schnell wollte er zu seinen Freunden laufen, um ihm die Geschichten seiner Tierschützerin zu erzählen. So viel hatte er geträumt, dass er ganze Bücher mit den Geschichten füllen könnte.
Und eins stand für ihn fest. Er wollte diese wundervolle Frau unterstützen.
Und gemeinsam mit seinen Freunden arbeitete er einen Plan aus, um Geld für sie zu sammeln. So viele Hunde zu füttern, so viele Hunde kastrieren und tierärztlich versorgen zu lassen, musste doch ein Vermögen kosten.
Diese Kosten rissen doch nicht ab! Da kamen doch täglich wieder neue dazu.
Die Jungs beschlossen, ihre Spielsachen auf einem Flohmarkt zu verkaufen und baten auch ihre Eltern um Hilfe, um Foteini das Geld zukommen zu lassen, und natürlich, um Aufrufe in entsprechenden Facebook Gruppen zu machen.
Und niemand sah, wie an diesem Tag ein grüner Plüschhund mit orangefarbenen Ohren und einer Klugscheißerbrille auf der Nase auf Klausis Bett lag und vor lauter Stolz auf seinen kleinen Menschenfreund unentwegt leuchtete und seinen frischen Pansenpupsduft verströmte …
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