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Image by Galina N

Mittelmeergedöns

Wir sind sehr DANKBAR, denn vom 8. bis 21. Januar 2023 waren wir wieder in der Pfötchengruppe begünstigt. Dort durften wir über ein paar aktuelle Notfellchen berichten und diesen Beitrag möchten wir auch gerne hier mit euch teilen:

MITTELMEERGEDÖNS

Wir für Foteinis Fellnasen e.V. sind kein vermittelnder Verein, sondern unterstützen vor Ort in Nordgriechenland. Es gibt viele verschiedene Gründe, sich für den Tierschutz vor Ort einzusetzen, einer davon ist die Gesundheit der Hunde.

Daher möchten wir heute am Beispiel unserer aktuellen Hunde in Therapie berichten, was außer Füttern, sauber machen und knuddeln noch so alles auf dem täglichen Plan unserer Foteini steht.

Grundsätzlich sollen alle Neuzugänge bei Foteini eine Erstuntersuchung und auch Erstversorgung, mit Impfung, Wurmkur, etc. erhalten. Oft machen fortgeschrittene Mittelmeerkrankheiten einen Neuankömmling schon sofort zu einem Notfall, denn ohne eine Therapie kann der schmerzhafte Verlauf leicht bis in den Tod führen. Aber auch bei den Hunden, die schon länger bei Foteini verweilen, kommt es trotz Schutz durch SpotOns etc. immer mal wieder dazu, dass Hunde an Mittelmeerkrankheiten erkranken oder die Erkrankung trotz einst erfolgreicher Therapie wieder ausbricht.

Für Foteini ist es ein Drahtseilakt, wirklich alle Hunde stets im Auge zu behalten. Die Neuzugänge, es waren im letzten Jahr 99 Fellnasen, brauchen volle Aufmerksamkeit, aber auch alle anderen Hunde im Gehege dürfen nicht in Vergessenheit geraten. So schaut Foteini regelmäßig, insbesondere bei Hunden mit entsprechender Vorgeschichte, ob es Verhaltensauffälligkeiten, Verletzungen oder Anzeichen von Krankheiten gibt.

Für sie ist das so selbstverständlich, so in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie es oft nur beiläufig erwähnt. Sie fährt mit den Hunden zum Arzt und lässt einen Bluttest machen. Sie tut einfach, was nötig ist!

Hilft bei manchen Hunden schon eine Therapie mit Antibiotika und guten Vitaminen, gibt es jedoch einige Hunde, die die besondere Hilfe einer kostspieligen Therapie brauchen.

Fünf dieser Hunde möchten wir euch gerne vorstellen:

Daniella, eine ausgesetzte Setter Hündin, kam am zweiten Weihnachtstag zu Foteini. Wahrscheinlich war es die übliche Geschichte. Für ihren Besitzer, ein Jäger, war sie nicht mehr von Wert und wurde daher auf der Straße entsorgt. Bis dahin hatte sie, wie die meisten dieser Hunde, keinen Schutz vor krankheitsbringenden Lästlingen und muss nun gegen Mittelmeerkrankheiten behandelt werden.

Als Pamuk kürzlich bei ihr ankam, war sie in einem fürchterlichen Zustand. Haut und Fell sahen nicht gut aus, ihre Zunge war von der Leishmaniose schon angegriffen. Gerade dachte Foteini, die Therapie erfolgreich abgeschlossen zu haben, bekam sie einen Rückfall. Eine weitere Therapie musste gestartet werden.

Die kleine Roben war nur ein Häufchen Elend, als man ihn Ende November fand. Auch seine Blutwerte waren ein Graus. Für ihn bekamen wir schon einiges an Hilfe, wofür wir unendlich dankbar sind. Doch damit der kleine Mann wieder ganz gesund wird, muss auch seine Therapie unbedingt bis auf weiteres fortgesetzt werden.

Nefeli, sie ist etwa 7 Jahre alt, kam vor drei Jahren zu Foteini. Bis dahin lebte sie in einem Rudel auf der Straße, in der Nähe von Foteinis Tierarzt. Als es ihr und einer weiteren Hündin sehr schlecht ging, wurde sie eingefangen und Foteini brachte sie zum Tierarzt. Auch hier war die Diagnose Leishmaniose und Ehrlichiose. Sie wurde erfolgreich therapiert und bis vor kurzem ging es ihr gut. Doch dann fiel Foteini auf, wie sie sich veränderte und ließ neue Bluttests machen. Leider sind beide Krankheiten wieder ausgebrochen und Nefeli muss erneut behandelt werden.

Kalliopi wird in diesem Jahr 10 Jahre alt und lebt seit 2018 bei Foteini im Gehege. Ursprünglich lebte Kalliopi auf der Müllkippe und nach ihrer Kastration am Städtischen Fuhrpark, wo sie vor Ort versorgt wurde. Als Foteini vor fünf Jahren von dort einen Anruf erhielt, dass Kalliopi blutüberströmt sei, brachte Foteini sie zum Tierarzt und nahm sie danach mit ins Gehege, um sie medizinisch weiter zu versorgen. Doch ist auch leider bei ihr die Ehrlichiose wieder ausgebrochen, sodass Kalliopi jetzt erneut eine Therapie starten musste.

Diese Therapien laufen neben der täglichen Versorgung sozusagen nebenher. Leider ist der Tierarzt etliche Kilometer entfernt, so müssen die betroffenen Hunde entweder bei Foteini Zuhause (dort werden sie untergebracht, wenn ihr Gesundheitszustand es erforderlich macht) oder im Gehege ins Auto gepackt und zum Tierarzt gebracht werden. Da Foteini diese Strecke so oft fährt, ist ihr Auto natürlich bei allen Strassenhunden an der Strecke (und es sind leider viel zu viele) bekannt und so wird deren Versorgung gleich "in einem Rutsch" mit übernommen.

Mehr über unsere Tiere und Foteinis täglicher Arbeit findet ihr hier: https://www.facebook.com/groups/2853908774848705

Bankverbindung :

Deutsche Skatbank

Kontoinhaber: Wir für Foteinis Fellnasen e.V.

IBAN DE36 8306 5408 0005 2197 44

BIC GENO DEF1 SLR

PayPal:

info@foteinis-fellnasen.com

Teaming, wo Foteini durch nur einen Euro monatlich unterstützt werden kann:



Nefeli

Auf ihrem Weg zum Tierarzt fährt Foteini für gewöhnlich bei einem dort ansässigen Rudel Straßenhunde vorbei, um dort nach dem Rechten zu schauen. Diese Hunde sind unglaublich scheu, sodass es kein leichtes ist, sie zum Kastrieren einzufangen. Dennoch konnte Foteini dort schon mehrere Hündinnen kastrieren lassen und so manchen Notfall einfangen, mitnehmen und gesundpflegen. So rettete sie im Februar 2020 auch Nefelis Leben.

Als Foteini nach einem Tierarztbesuch dort vorbei fuhr, war sie schockiert über den Zustand zweier Hundemädchen.

Wieder einmal fragte sie sich, wie die Leute nachts noch schlafen können, wenn sie an solchem Elend einfach nur vorbei schauen. Hatte tatsächlich niemand dort bemerkt, wie schlecht es den Mädchen ging? So etwas geschieht doch nicht von heute auf morgen …

Das eine Hundemädchen, Valia, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Nefeli war zum Glück in einem etwas besseren Zustand.

Foteini konnte diese armen Seelen auf keinen Fall dort zurücklassen, denn das wäre ihr sicherer Tod gewesen. Also bat sie die einzige Tierschützerin, die sich dort in der Gegend um die Streuner kümmert um Hilfe, denn diese scheuen Hündinnen einzufangen, hätte sie alleine nicht geschafft.

Dann fuhr sie mit den beiden zum Tierarzt und die Blutergebnisse waren der pure Horror. Das Valia überhaupt noch lebte, grenzte an ein Wunder und trotz aller Bemühungen hatte sie leider keine Chance. Doch Nefeli konnte Gott sei Dank geholfen werden!

Wie die meisten Hunde, die Foteini dort einfing, war Nefeli unglaublich scheu, konnte aber nach einer Weile vertrauen zu Foteini und ihrer Familie fassen.



Daniella


Daniella kam am zweiten Weihnachtstag zu Foteini.

Eine Freundin von Foteini war zur Traubenlese in den Bergen, als plötzlich eine Setter Hündin auftauchte. Die Maus war unglaublich hungrig und fraß alles, was die Leute an Essbarem dabei hatten.

Schon 15 Tage zuvor hatte Foteinis Freundin die Hündin auf einem anderen Feld bei der Futtersuche gesehen.

Da niemand dazu bereit war, Daniella aufzunehmen, bat Foteinis Freundin um Hilfe und brachte die Hündin zu ihr.

Daniella war so dünn, wer weiß, wie lange sie schon unterwegs war. Und gerade in den Weinbergen, war es der Maus beinahe unmöglich, Futter zu finden.

Als Foteini dann mit Daniella zum Kastrieren war, stellte sich heraus, dass sie einen nicht registrierten Chip hat.

Eigentlich ist es gar keine Frage ...

Sie gehörte zu einem Jäger, bekam Welpen, Welpen und nochmal Welpen. Und als sie nicht mehr gebraucht wurde, landete sie auf der Straße.

Daniella ist etwa 4-5 Jahre alt und wiegt gerade mal 13,5 kg.



Roben

Mitte Dezember 2022 bekam Foteini einen Anruf von der Gemeinde, mit der Bitte Roben, einen kranken 3 Jahre alten Hund aufzunehmen. Eine Frau hatte den kranken Bub gefunden und zum Tierarzt gebracht, konnte ihn aber selbst nicht behalten.

Doch zu dieser Zeit hatte auch Foteini absolut nicht die Möglichkeit, einen weiteren Hund aufzunehmen. Doch sie wollte ihn natürlich auch nicht im Stich lassen. Also rief sie ihren Tierarzt an, um nachzufragen, woran der kleine Kerl erkrankt ist.

Robens Hämatokritwert war sehr niedrig und er war Leishmaniose und Ehrlichiose positiv.

Er brauchte also dringend eine Therapie. Ihn so zurück auf die Straße zu setzen wäre absolut verantwortungslos gewesen. Also rief Foteini die Frau an, die ihn gefunden hatte und fragte nach, ob sie den Bub solange beherbergen und mit der Therapie beginnen könnte, bis sie selbst wieder Platz hätte. Die Frau stimmte zum Glück zu und versorgte ihn 3 Wochen lang und brachte ihn dann wieder zum Tierarzt, als Foteini ihn dann übernehmen. Doch vorher machte der Tierarzt noch einige Bluttests, um zu sehen, ob der Hämatokritwert sich schon gebessert hat und auch die Nierenwerte wurden überprüft …



Pamuk

Foteinis Bekannte fand Pamuk und ihren Welpen Mitte Oktober auf der Müllkippe.

Hier möchten wir euch mal ein bisschen mehr erzählen, um euch die Gefühle hinter einer solchen Geschichte etwas näher zu bringen. Foteini bleibt gerne bei den Fakten, denn für sie soll es nicht um ihre Befindlichkeiten, sondern nur um das Wohlergehen der Hunde gehen. Doch oft stecken weit mehr Emotionen hinter ihren Beiträgen als wir uns überhaupt vorstellen können.

Als Foteinis Bekannte die beiden Hunde fand, baute sie ihnen aus dem herumliegenden Sperrmüll, zum Schutz einen Unterschlupf. Auch wollte sie die beiden Fellnasen täglich mit Futter versorgen. Doch der Frieden hielt nicht lange, denn leider gibt es Menschen, die diesen armen Seelen nicht einmal dieses kleine bisschen Behaglichkeit gönnen. Der Unterschlupf wurde auseinander gerissen.

Da kochen die Emotionen bei allen Beteiligten hoch. Foteini wird nicht nur wütend, das ist nur die erste Gefühlsregung. Sobald die Wut abklingt wird sie unendlich traurig. Traurig darüber, dass Menschen so herzlos sein können. Traurig darüber, dass, wenn sie den Tieren schon nicht helfen oder sie wenigsten respektieren wollen, sie nicht wenigsten in Frieden lassen können. Dazu kommt dann noch ihre schlimmste Sorge. Was soll nun mit ihnen geschehen?

Mittlerweile hat Foteini schon eine Art Warteliste für Hunde, die ihre Hilfe benötigen. Es sind noch mehr da draußen, die sie eigentlich dringend in Sicherheit bringen möchte, es aber immer erst dann kann, wenn ein paar Hunde adoptiert wurden. Ich weiß und ich fühle, wie unerträglich das für Foteini ist. Darum haben wir längst aufgehört zu fragen, ob sie diesen oder jenen Hund nicht von der Straße holen könnte. Wir wissen, sie tut was sie kann. Mehr geht einfach nicht. Und dennoch oder gerade deshalb, steckt oft regelrechte Verzweiflung hinter mach nur kurz erzählten Geschichte.

Pamuk und Cicek hatten nun das Glück, dass Foteinis Bekannte bereit war, die beiden so lange zu beherbergen, bis bei Foteini die nächsten Hunde ins Glück reisen. Adoptionen retten tatsächlich immer zwei Leben!

Nachdem Foteini ein paar Glückskinder zum Transport gebracht hatte, setzte sie die Hunde im Gehege etwas um und machte den frei geräumten Zwinger sauber und mit Teppichen und frischen Decken startklar für die Mama und ihr Baby. Als nächstes fuhr Foteini dann mit der Mama zum Tierarzt, ließ ihr Blut untersuchen und sie kastrieren. Zudem hatte die arme Maus ein paar Verletzungen an den Pfoten, die von Verbrennungen stammen könnten und ihre Zunge sah gar nicht gut aus.




Kalliopi

Kalliopi lebte bis zu ihrer Kastration auf der Müllkippe und danach am Städtischen Fuhrpark. Jahre lang versorgte Foteini sie und die beiden Rüden Angelos und Perseas dort vor Ort. Eines Tages wurden die beiden Jungs vergiftet und Kalliopi blieb alleine zurück. Bis zu dem Tag im Sommer 2018, als plötzlich der Anruf kam, dass es Kalliopi nicht gut ginge und sie stark bluten würde. So fuhr Foteini sofort zum Städtischen Fuhrpark, packte Kalliopi ins Auto und brachte sie schnellstmöglich zum Tierarzt ...

Foteini pflegte sie gesund und brachte sie im Gehege unter.

So tauschte Kalliopi ihre Freiheit gegen einen trockenen Zwinger und die Sicherheit des Geheges, nachdem sie über Jahre hinweg, Wind und Wetter und den Gefahren der Straße ausgesetzt war.

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