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Ute Wittig

Wortmuse

Ute Wittig

Wenn man Foteini kennenlernt, dann schließt man sie sofort ins Herz. So war es auch bei mir. Es war Ende 2013, als Steffi, meine Stieftochter beschloss, eine Tierschutzreise nach Griechenland anzutreten. Warum und wieso sie gerade auf Foteini kam, daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Aber in dem Moment, als sie wusste, es geht bald los, liefen wir schon gemeinsam durch die Läden, um Spielzeug, Leckerchen und alles Mögliche für die Fellnasen zu kaufen. Im März 2014 flog Steffi dann gemeinsam mit ihrer Mutter zu Foteini nach Griechenland.

Von diesem Moment an erzählte sie von nichts anderem mehr. Bald gingen die ersten Kartons mit Decken auf Reisen und die ersten Freunde waren involviert. Eine Weile später, ich weiß gar nicht mehr genau, wann es war, sagte Steffi: „Foteini kommt und bringt Hunde, fliegt aber noch am selben Tag zurück. Fährst du mit zum Flughafen, um sie kennenzulernen?“

Natürlich wollte ich diese Frau unbedingt kennenlernen. Klar fuhr ich mit zum Flughafen!!! Foteini kam mit den Hunden aus dem Zollbereich, begrüßte Steffi und kam danach zu mir. Sie nahm mich in den Arm, drückte mich mal fest und sagte voller Herzlichkeit: „Aaah, you are the second mom!“ – Sie kannte mich von Fotos. In diesem Moment, mit dieser Herzlichkeit, berührte sie sofort mein Herz. Und nur wenige Momente später drückte sie mir schon ihre Kamera in die Hand und sagte: „You can make fotos!“ Bämm, der erste Job! Ich weiß nicht, welche Hunde sie damals im Gepäck hatte. Ich war noch nicht bei Facebook und kannte nur die Fotos, die Steffi mir immer zeigte. Aber bei der Übergabe zeigte sich, dass sie eine Frau der Tat ist. Einer der Hunde wollte partout nicht mit seiner Familie gehen, war keinen Schritt zu bewegen, war wie schockgefrostet. Also nahm sie den Hund unter den Arm, schaute die Leute an und forderte sie auf, ihr zu zeigen, wo ihr Auto steht. Wie gesagt, sie musste am selben Tag zurück. Nun stand ich da mit der Dame von Stray, welche die Übergabe gemacht hatte. Sie wurde immer nervöser, denn die Zeit bis zum Rückflug rückte immer näher. Foteini und natürlich auch die Transportboxen mussten noch eingecheckt werden. Aber für Foteini war in diesem Augenblick nur wichtig, ihren Schützling sicher zum Auto zu bringen, selbst wenn es sie den Rückflug gekostet hätte.

Dort erlebte ich zum ersten Mal, dass sie resolut handelt, wenn es um das Wohlergehen ihrer Fellnasen geht. Letztendlich hat alles geklappt, wir tranken sogar im Gehen noch einen Kaffee zusammen und konnten uns noch ein wenig unterhalten. Diese Frau hatte in wenigen Stunden einen unglaublichen Eindruck bei mir hinterlassen! Sie wurde von jetzt auf gleich zu meinem Herzensmensch! Im Januar 2015 flog Steffi wieder zu ihr, um dort ihren 30. Geburtstag zu feiern. Und als Geschenk fand sich Katina auf der Müllkippe ein. Katinas Geschichte findet ihr bei den Sofa Geschichten.

Ein paar Monate traf ich Foteini ein weiteres Mal. Sie kam zu Steffi und ihrer Mutter zu Besuch, als sie wieder einmal Hunde nach Deutschland brachte. Damals wurde sie noch von einem anderen Verein unterstützt und war in Begleitung der Vereinsvorsitzenden unterwegs. Ich wurde neugierig und meldete mich bei Facebook an, um mit im Geschehen zu sein und helfen zu können und alles nahm seinen Lauf. Ich wurde Teil des Vereins, übernahm schon bald die Verwaltung der Patenschaften und fing im August 2016 an, die Beiträge zu Foteinis Hunden zu schreiben. Das tat ich dort bis Ende September 2019. Ich denke gerne an diese Zeit zurück, denn ich war für Foteini stets mit ganzem Herzen dabei. Es wurde viel für sie erreicht, wofür ich auch heute noch unglaublich dankbar bin.

Aber manchmal ändern sich die Dinge und plötzlich passt so manches einfach nicht mehr. Ich blieb an Foteinis Seite, versuchte zunächst privat soweit es ging weiterzuhelfen, woraus dann so nach und nach – im Zusammenspiel mit ein paar lieben Freunden – „Wir für Foteinis Fellnasen“ entstand. Auch wenn es mir nicht immer leicht fällt, die oft traurigen Geschichten zu Foteinis Hunden und Katzen zu schreiben, ist es genau das was mir am Herzen liegt. Dabei geht es für mich auch nicht ausschließlich um die Tiere, sondern auch um die Menschen, also Foteini und ihre Familie, die dahinter stehen. Ich schreibe aus Liebe zu Foteini, ich schreibe aus Liebe zu den Hunden und Katzen und ich schreibe in der Hoffnung, ein kleines bisschen mehr Licht und Empathie in diese Welt zu bringen.


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