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Image by Galina N

Der Oktober bei Foteini

Monatsrückblick



Ich muss zugeben, dieses Mal fällt es mir schwer einen Monatsrückblick zu verfassen. Der Blick zurück ist oft von so viel Leid geprägt, dass es mich regelrecht auffrisst und mir das Schreiben nicht gut tut, denn all die Gefühle ziehen noch einmal an mir vorbei. Natürlich ist das was ich empfinde nicht annähernd mit dem zu vergleichen, was Foteini Tag für Tag erlebt und verarbeiten muss …

Dennoch, sitze ich hier und schreibe, um zu zeigen, was diese wundervolle Frau Tag für Tag leistet.

Im Oktober wurde Foteini wegen zwei ausrangierten Jagdhunden um Hilfe gebeten. Ira und Angelos gelten beide als jagduntauglich und sind für ihren Besitzer dadurch mittlerweile ohne Wert. Dennoch ist diese Bitte um Hilfe schon ein großer Schritt in die richtige Richtung, denn in der Regel landen solche Hunde ohne Wenn und Aber auf der Straße. Aber Ira und Angelos bekommen nun die Chance noch einmal in ein neues Leben durchzustarten.

Dann sah Foteini Faidra bei ihrer Bekannten sitzen. Auch Faidra ist eine ausrangierte Jagdhündin mit einer traurigen Geschichte, denn sie wurde einst von ihrem Besitzer auf der Straße entsorgt. Der traurige Anblick dieses liebenswerten Hundemädchen veranlasste Foteini dazu, auch für sie einen Aufruf zu starten, in der Hoffnung, dass sie noch erleben darf, wie es ist geliebt zu werden.


Dann lief noch der kleine Pirate in Foteinis Leben, besser gesagt, in der Nähe der Schafställe über die Straße. Da er dort Gefahr lief von den Hunden des Schäfers getötet oder aber von Autos bzw. LKW überfahren zu werden, landete er mit einem Schwupp bei ihr im Auto und ist somit jetzt in Sicherheit.


Auch wenn es an der Müllkippe mittlerweile ruhiger geworden ist, werden dort auch heute noch immer mal wieder Hunde ausgesetzt. So auch eine Schäferhündin. Foteini ließ ihr Futter da und als sie am nächsten Tag kam um nach ihr zu schauen war sie verschwunden.

Die Mitarbeiter der Müllkippe erzählten Foteini, dass die Hündin, wie damals auch Iordania, auf einem der Müllwagen gelandet war, aber von der Feuerwehr dort herunter geholt werden konnte. Aber danach wurde sie nicht mehr gesehen.


Als Foteini mir erzählte, ein Polizist hätte sie angerufen, dachte ich ja zuerst: „Oh Mist, was hat sie angestellt?“ Aber natürlich wollte auch er sie „nur“ auf eine Hündin aufmerksam machen, die dringend Hilfe brauchte. So kam dann Grandma-Doukissa , die nächste ausrangierte Jagdhündin in Foteinis Leben. Das alte Mädchen hätte auf der Straße sicherlich nicht mehr lange überlebt und sie wird auch noch so manchen Tierarztbesuch über sich ergehen lassen müssen, bis sie wieder einigermaßen gesund ist. Hoffentlich findet die brave Oma wieder zu Kräften.


Leandra und Loukia, geboren am Hafen, wurden zuerst versorgt, um dann doch zurückgelassen zu werden. Sie strandeten bei einer Freundin von Foteini, die sie aber nicht dauerhaft versorgen konnte. So fanden dann auch die beiden Zwerge ihren Weg zu Foteini, um im Gehege auf ihre Menschen zu warten.


Auch der kleine Cooper wurde auf der Straße in der Nähe des Geheges ausgesetzt. Dort lauerte die Gefahr von ein paar großen freilaufenden Hunden, die mit ihm höchstwahrscheinlich kurzen Prozess gemacht hätten. So packte Foteini auch den kleinen Cooper ins Auto und brachte ihn in Sicherheit.


Und dann gibt es da noch Karla, eine freundliche Hündin, die sich in der Nähe der Schule und im Park aufhielt. Karla liebte es von den Kindern gestreichelt zu werden und natürlich auch, dass diese ihr Butterbrot mit ihr teilten. Aber das ist nicht gerne gesehen, so klingelte bei Foteini mal wieder das Telefon. Eigentlich hätte man Karla dort lassen können, denn sie kam zurecht, doch Foteini sorgte sich, es wäre nicht das erste Mal, dass ein solcher Hund vergiftet würde.


Und zu guter Letzt kam dann auch noch Pablo zu Foteini. Auch er hatte seinen Platz auf der Straße und wurde versorgt. Aber auch da gab und gibt es Probleme mit den Nachbarn, die sogar versuchten ihn zu überfahren. Pablo, ein friedliebender Hund, sitzt nun quasi hinter Gittern, weil die Menschen ihn einfach nicht leiden können.


So rückten für die Hunde, die letzten Monat zu ihren Familien reisen durften direkt wieder welche nach, sodass das Gehege längst wieder überfüllt ist.

Dank des Vereins Stray Einsame Vierbeiner durften Noel, Scarlet, Athina, Ifiklis, Bruce, Orion und Melania den Schritt in ihr neues Leben wagen.

Wir wünschen den Fellnasen alles Glück der Welt!


Aber Foteini war auch nicht gerade „kastrationsfaul“, denn sie ließ Ira, Nina, Mina, Mitsi, Mini, Leon, Cleo, Mirto, Angelos, Koralia und Romilos kastrieren.


Dann kam noch eine furchtbare Nachricht.

Das Noel seiner Familie entlaufen ist war dann wohl noch der größte Schock zum Monatsende. Ich glaube uns ist allen ein Felsbrocken vom Herzen gefallen, als er gesichert werden konnte.

Dafür ein riesiges Dankeschön an alle, die sich um ihn bemüht haben.

Ein besonderer Dank für Noels schnelle und professionelle Sicherung geht an die lieben Menschen des Vereins Hundehilfe NiNo e.V.

Für Noel wünsche ich mir, dass er nun endlich ankommen und glücklich werden darf. Denn ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass solche Dinge nicht grundlos geschehen. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass er jetzt auf diesem Weg, die Menschen findet, die einen großen aber ängstlichen Weihnachtsengel glücklich machen können!


So bin ich nun doch am Ende des Monatsrückblickes angekommen, auch wenn das Schreiben nicht so richtig fließen wollte.

Ich war im Oktober für eine Woche in Urlaub. In dieser Zeit übernahmen Susanne und Birgit das Schreiben der Beiträge. Dafür noch einmal ganz herzlichen Dank!

In dieser Woche habe ich pure Erleichterung gespürt, denn ich musste nicht so tief in die Geschichten eintauchen. Dafür bin ich sehr dankbar! Aber gleichzeitig musste ich daran denken, dass Foteini nie eine solche Pause hat. Dass sie die Dinge hautnah erlebt, die mich beim Schreiben oft schon sehr mitnehmen. Dass sie nicht einfach nur mal eben den PC oder das Handy ausschalten kann, um zur Ruhe zu kommen. Sie kann ihre Arbeit und die Last die ihr dabei auf der Schulter liegt nicht einfach abgeben.

Und dennoch ist und bleibt sie ein Mensch mit einem riesengroßen Herzen!

Und darum kann ich gar nicht oft genug DANKE sagen!

Ein herzliches Dankeschön an all die Menschen, die an Foteini glauben und sie unterstützen!

In Hoffnung auf einen ruhigen November

Herzlichst

Eure Ute

Passt auf euch auf und bleibt gesund!

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