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Image by Galina N

Träumen mit Karma-Klaus

Der Weihnachtstraum – Ein Welpe unter dem Weihnachtsbaum


Der kleine Klaus liebte es mit, dem Nachbarshund zu spielen und zu schmusen. Und als seine Mama ihn kurz vor Weihnachten fragte, was er sich denn zu Weihnachten wünschen würde, sagte er mit leuchtenden Augen: „Einen kleinen Hund. Der soll dann mein bester Freund sein. Der darf in meinem Bettchen schlafen und tagsüber können wir draußen gemeinsam rumtoben.“

Klausis Mama schaute ihn nachdenklich an. Wie gerne hätte sie ihm diesen Wunsch erfüllt. Doch sie wusste, wie groß die Verantwortung ist, wenn ein Tier zum Familienmitglied werden soll. Dafür fehlten ihr und Klausis Papa leider die Zeit und wohl auch das nötige Geld.

Dennoch sprach sie am Abend mit Klausis Vater, weil sie sich der Tierliebe ihres kleinen Sohnes sicher war. Wann auch immer sie ihn mit den Nachbarstieren spielen sah, staunte sie nicht schlecht, wie einfühlsam er mit ihnen umging und was für ein besonderes Händchen er auch für sehr ängstliche Tiere hatte.

Dennoch beschlossen die beiden, ihrem Sohn seinen Wunsch erst einmal nicht zu erfüllen, denn auch, wenn sie das Geld für die Anschaffung eines Hundes vielleicht irgendwie zusammenbekommen hätten, hätte es an anderer Stelle, wie z.B. bei Tierarztbesuchen, gefehlt. Schon die Futterkosten zu bewältigen wäre nicht einfach gewesen, obwohl sie beide Berufstätig waren. Und dadurch, dass sie beide arbeiten gingen, würde es natürlich auch an Zeit fehlen. Denn der kleine Klaus war mit seinen 5 Jahren einfach noch zu klein, um sich tatsächlich ausgiebig mit einem Hund zu beschäftigen. Zudem hatte Klausi noch erwähnt, dass es nicht irgendein Hund sein dürfte, er wolle sich einen kleinen armen Kerl im Tierheim aussuchen…

Klausis Eltern waren sehr gerührt von seiner Tierliebe und dem Bedürfnis, einem verwaisten Hundekind ein schönes Zuhause schenken zu wollen. Aber zu diesem Zeitpunkt wäre es einfach verantwortungslos gewesen.

Das alles versuchten sie, ihrem Sohn zu erklären, denn das letzte, was sie wollten, war, ein Lebewesen wie ein Spielzeug unter den Weihnachtsbaum zu legen. Wenn sie einmal einen Hund adoptieren würden, dann sollte auch alles für ihn passen – er sollte mit allem, was er braucht, gut versorgt sein.



Dann kam der Heilige Abend und Klausi ging voller Vorfreude ins Wohnzimmer, um sich seine Geschenke anzuschauen. Wie sehr hatte er doch gehofft, dass seine Eltern das alles nur erzählt hätten, um ihn dann doch noch zu überraschen. Aber leider hielten sie an ihrer Meinung fest, dass es für Klaus keinen Hund geben sollte. Ohne seine Geschenke auszupacken, ging er traurig zu Bett. Er hatte sich doch nichts anderes gewünscht als einen kleinen Hund und auch versprochen, ganz alleine für ihn zu sorgen …

Er fühlte sich ungeliebt und unverstanden, wusste er doch nichts von den Geldproblemen seiner Eltern, die ja sonst stets dafür sorgten, dass er alles bekam, was er sich wünschte, auch wenn sie selbst dafür kürzer treten mussten.


So weinte sich der kleine Klaus in den Schlaf und fand sich plötzlich in einem ganz merkwürdigen Traum wieder…

Er träumte von einem ganz besonderen Engel. Doch wie sah der überhaupt aus? So sehen doch keine Engel aus! Der hatte ja nicht einmal Flügel. Und wieso roch er nach Pansenpups?…

Klausi war verwirrt, wollte es gar nicht so recht glauben, dass dieser merkwürdige Typ ein Engel sein sollte. Aber der Engel erklärte ihm, dass er ein Gestaltenwandler sei und immer genau so erscheinen würde, wie es wichtig für den Träumenden sei…

Immer noch skeptisch sah sich Klaus den Engel noch einmal etwas genauer an und musste schmunzeln.

Was mochte es damit nur auf sich haben?

Er sah sich einem moppeligen grünen Hund mit orangefarbenen Ohren und einer Klugscheißerbrille auf der Nase gegenüber …

Aber dieser kam nicht, um ihn zu belehren. Er kam mit einer wichtigen Botschaft für den kleinen Klaus:


„Ich reise in der Heiligen Nacht durch die Träume ganz besonderer Kinder, so wie du eins bist!

Kinder wie du, die sich sehnlichst einen Hund wünschen, weil sie entdeckt haben, dass es viele arme Seelen unter ihnen gibt, die Hilfe benötigen.

Kinder wie du, die, so klein sie auch noch sind, schon etwas für diese Hunde bewirken möchten.

Ich reise in ihre Träume, um ihnen zu sagen, dass sie einmal wertvolle Botschaften in die Welt hinaustragen werden. Sie werden anderen Menschen zeigen, wie wertvoll jedes Leben ist.

Sie werden Geschichten erzählen, die berühren und für Mitgefühl und Verständnis sorgen werden.

Kinder wie du werden Tiere niemals als Spielzeuge betrachten. Sie werden losziehen und dafür sorgen, dass vielen armen Tieren zu einem besseren Leben verholfen wird.

Also sei nicht traurig, kleiner Klaus, dass du in diesem Jahr keinen Hund bekommen hast. Deine Eltern haben das zum Wohle des Tieres entschieden. Aber sei gewiss, dass auch für dich die Zeit kommen wird und ganz besondere Hunde deinen Weg kreuzen werden.

Also weine nicht mehr, kleiner Klaus, denn du bist eins dieser ganz besonderen Kinder!“

Die Tränen versiegten und Klaus fühlte eine wohlige Wärme neben sich, denn dieser merkwürdige grüne Hund rollte sich eng an ihn gekuschelt zusammen und schnarchte bis zum nächsten Morgen grunzend vor sich hin.


Als Klausi am Weihnachtsmorgen aufwachte, war dieser Hundeengel natürlich verschwunden, dennoch wunderte er sich, wie wirklich sich dieser Traum immer noch anfühlte.

War es wirklich nur ein Traum? Oder war es tatsächlich ein moppeliger grüner Hundeengel, der kleine Tierschützer auf ihren Wegen begleitet?

Es fühlte sich gleichzeitig total verrückt und dennoch total real an.

Ob seine Eltern ihm das wohl alles glauben würden?

Ein Duft von Pansenpups hing noch in der Luft, als Klausi sein Kinderzimmer verließ, um sich nun doch endlich seine Geschenke anzuschauen. Frohen Mutes, mit dem Wissen, ein ganz besonderes Kind zu sein, öffnete er die erste Geschenkschachtel.

Er wollte kaum seinen Augen trauen, als er sah, was in ihr lag. Unmöglich, das kann es doch gar nicht geben, so dachte er, als er plötzlich einen moppeligen grünen Plüschhund mit orangefarbenen Ohren und einer Klugscheißerbrille auf der Nase in den Händen hielt. Konnte das wirklich sein? Der Engel aus seinem Traum?

Gerade, als er dachte, vielleicht habe er doch gesehen, wie seine Mama ihn in diese Schachtel gesteckt hatte, fand er darin eine Karte.

Seine Mama las sie ihm vor und staunte selbst nicht schlecht:


„Lieber Klausi,

ich bin dein Schutzengel. Du darfst mich Klaus-Bärbel nennen. Wir beide sind eng miteinander verbunden und werden von nun an gemeinsam das Gute in die Welt bringen. Nur, jedes Jahr in der Heiligen Nacht werde ich nicht bei dir sein können. Denn dann werde ich die Kinder in ihren Träumen aufsuchen, deren Wunsch nach einem Hund groß genug ist, um etwas für die Tiere zu bewirken – die bereit sind, sie zu achten und zu lieben. Ich werde ihnen, genau wie dir, die Traurigkeit nehmen und ermutigen, uns auf unserer ganz besonderen Reise zu begleiten.

Du aber wirst immer etwas ganz Besonderes für mich sein, denn du und ich, wir sind eins.“


Noch verstand der kleine Junge nicht, was Klaus-Bärbel damit sagen wollte. Doch von nun an veränderte auch er immer seine Gestalt zu einem moppeligen grünen Hund, mit orangefarbenen Ohren und einer Klugscheißerbrille auf der Nase, wenn er als Karma-Klaus Geschichten erzählte.


So wurde aus einem Weihnachtstraum aus Klausi der grüne Karma-Klaus.



Und auch, wenn Klaus als Fünfjähriger seine Eltern zunächst nicht verstand, hält er noch heute an deren Botschaft fest:

„Tiere sind keine Spielzeuge und gehören nicht als Geschenk unter den Weihnachtsbaum!“


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